Das Ensemble BonaNox stellt in seinen Programmen Lieder, Texte und Klavierstücke in ungewohnte, assoziativ dichte Zusammenhänge. Hier werden unerwartete Beziehungen zwischen scheinbar Unverwandtem hergestellt, Brücken geschlagen, Brüche gewagt. Naheliegendes, längst miteinander Vertrautes neu zu vermischen, ist nicht die Sache von BonaNox.
Die vielfarbigen Programme des Ensembles haben denn auch einen weiten Atem und lassen meist Werke aus vielen Jahrhunderten zu Wort kommen. Gleichzeitig bezieht BonaNox den Konzertbesucher als teilnehmendes Wesen in seine Programmwelten ein. Da kann es passieren, dass die Distanz zur „Hohen“ Kunst schwindet, weil der Zuhörer spürt, dass auch seine Sache verhandelt wird, wenn es um die Vergegenwärtigung von Liebe und Tod, Krieg und Frieden, um Traum und Einsamkeit, um das Fremdsein in der Welt, um die Abgründe des Humors geht. Diese Unmittelbarkeit erfordert eine Aufführungspraxis, die handwerklich in Gesang, Klavierspiel und Rezitation auch höchsten Ansprüchen gerecht wird.
|